Suplement CXX

Herzenstein S. 1888. Fische. In: Wissenschaftliche Resultate der von N. M. Przewalski nach Central-Asien unternommenen Reisen. Zoologischer Theil, Wien, 3(1): i-vi + 1-91, Pls. 1-8

11. Nemachilus siluroides Herz.

[Tab. VII, fig. 1; Tab. VIII, fig. 10]

№ 7243. Fl. Chuan-che pr. Gomi 1880 (1).
№ 7244. Fl. Chuan-che pr. Gomi 1880 (1).
№ 7851. Fl. Chuan-che pr. Gomi 1880 (1) exuviae.

 D. 3/8. A. 3/5. P. 1/14. V. 1/8.

Beschreibung. Die grösste Körperhöhe, welche  7 4/5 — 6 1/9  mal in der Körperlänge enthalten ist, übertrifft 1 5/8—1 3/5 mal die postdorsale und  4 1/3 — 3 4/5  mal die kleinste Körperhöhe. Die Länge des Schwanzstieles, welche kleiner als die Kopflänge ist, wird  4 4/5 — 4 3/4 mal von der Körperlänge übertroffen; die Höhe des Schwanzstieles, welche von seiner Dicke bedeutend (mehr als 1 1/2 mal), übertroffen wird, ist  6 1/5 — 6 1/7 mal kleiner als seine Länge. Am Kopfe sind die Stirn und der Scheitel abgeflacht. Die Kopflänge übertrifft  1 2/3 — 1 1/2 mal die Kopfbreite und ist  3 9/10 – 3 4/5 mal in der Körperlänge enthalten. Der Augendurchmesser ist 9 2/7 — 9 mal kleiner als die Kopflänge und   2 7/10 – 2 2/7 mal geringer als die Breite des Interorbitalraumes. Die hinteren Nasenlöcher sind durch einen unbedeutenden Zwischenraum vom Augenrande getrennt und liegen den, mit einer kurzen, schräg abgestützten Röhre versehenen, vorderen dicht an. Der Oberkiefer besitzt keinen zahnförmigen Fortsatz. Der Unterkiefer hat einen bogenförmigen Umriss, ist bedeutend verdickt und fast senkrecht aufgerichtet. Die Lippen sind mehr oder weniger fleischig und beinahe ganz glatt. Von den Barteln reicht das vordere Paar bis zu den Mundwinkeln, das mittlere — ein wenig weiter nach hinten, das hintere — bis zur Verticale des hinteren Augenrandes oder noch ein wenig weiter. Die Entfernung von dem Anfange der Dorsale bis zur Basis der Caudale ist derjenigen von dem Anfange der Dorsale bis zu den Nasenlöchern gleich, oder erscheint um etwa 2 Augendiameter kleiner als der Abstand von dem Anfange der Dorsale bis zum Schnauzenende. Die Länge der Basis der Dorsale ist 1 2/5 – 1 1/3 mal kleiner als die Flossenhöhe und  8 2/5 — 7 4/5 mal geringer als die Körperlänge. Der letzte ungetheilte Strahl dieser Flosse ist ein wenig steif, aber nicht verdickt. Die Länge der Pectoralen wird von der Körperlänge 5 — 5 4/9 mal übertroffen; ihre Spitze wird vom 4. Strahle (von aussen gerechnet) gebildet und ihr Innenrand ist schräg abgestutzt. Die Länge der Ventralen, deren Basis kaum vor oder etwas hinter dem Anfange der Dorsale liegt, ist 6 1/3  mal kleiner als die Körperlänge; ihre Spitzen bedecken den After oder überragen denselben ein wenig. Die Länge der Basis der Anale ist 1 2/3 mal in der Flossenhöhe und  13 5/9 — 11 3/4 mal in der Körperlänge enthalten. Die ausgebreitete Caudale besitzt einen deutlichen Ausschnitt, wobei der obere Caudallappen dem unteren gleich ist oder ihn etwas an Länge übertrifft. Die Entfernung von der Basis der Schwanzflosse bis zum After übertrifft ein wenig diejenige vom After bis zu den Brustflosseuspitzen oder gleicht derjenigen vom After bis zur Mitte der Brustflossen. Die Entfernung vom After bis zum inneren Winkel der Basis der Ventralen übertrifft ein wenig die Schnauzenlänge. Die Haut ist nackt, aber an den Seiten, sowohl über, als auch unter der Seitenlinie, und auf der Oberseite des Kopfes spärlich mit ziemlich kleinen Höckerehen besetzt. Die Färbung ist auf der Unterseite silberig und geht auf den Seiten, so wie auf dem Rücken in ein helles Gelblichbraun oder Grau über. An den Seiten und auf dem Rücken stehen dunkle Flecken, welche auf dem letzteren mehr als breite Querbinden ausgesprochen sind. Kleinere unregelmässige dunkle Flecken stehen ausserdem noch auf der Rücken- und Schwanzflosse, während auf den übrigen Flossen nur schwache Spuren einer Fleckenbildung zu sehen sind. Die Fleckenzeichnung kann auch ganz blass werden. Die Schwimmblase besitzt keinen in die Bauchhöhle frei hineinragenden Abschnitt. Der Darm bildet nur eine einfache kurze Vorder— und Hinterschlinge, wobei der Scheitel der Vorderschlinge die hintere Couvexität des Magens nur wenig überragt. Die Geschlechtsunterschiede scheinen zu fehlen. Die Totallänge erreicht bis 355 mm., und zwar ist dieselbe dem abgebalgten Exemplare (№ 7851) entnommen. 1

Vergleichende Bemerkungen. Wenn sich auch unsere Art in der sehr bedeutenden Kopfgrösse und in der Kürze des Schwanzstieles einigen Formen des N. Stoliczkae und dem N. yarkandensis nähert, so ist sie doch durch einen sehr niedrigen und am Beginn dicken Schwanzstiel ausgezeichnet charakterisirt. Zugleich bietet die Kürze des Schwanzstieles bei N. siluroides, abgesehen von anderen Kennzeichen‚ ein vortreffliches diagnostisches Merkmal dar, um diese Art von N. stenurus und bombifrons zu unterscheiden.

Geographische Verbreitung. Die Originalexemplare dieser Art erbeutete N. M. Przewalski im Juni 1880 im Chuan-che, bei Gui-dui, auf einer abs. Höhe von 7000′.

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