Suplement XL

Wszechświat: Tygodnik popularny, poświęcony naukom przyrodniczym,
1904, T. 23, nr 22, s. 350-351

KRONIKA NAUKOWA

— Opieka nad potomstwem u ryby. Ryby należą wogóle do stworzeń, mało dbających o los potomstwa. Znane są jednakże i wśród nich gatunki, u których samice, a częściej samce opiekują się mniej lub więcej troskliwie ikrą, a następnie młodszymi w pierwszych okresach ich życia. Dość tu wspomnieć powszechnie znanego ciernika (Gasterosteus). Obecnie przybywają dwa nowe przykłady. Jeden obserwował Knauthe u drobnej (11-12 cm) rybki, zwanej owsianką (Leucaspius delineatus), pospolitej w rzekach i innych wodach słodkich Europy środkowej oraz wschodniej. Tutaj podobnie, jak u ciernika, opiekę nad ikrą obejmuje samiec: przytwierdziwszy ją tuż pod powierzchnią wody do ogonka liściowego żabieńca (Alisma), uderza on wciąż ogonem po nim i wstrząsa go bezustanku, a wraz z nim i otaczającą go wodę. W ten sposób odświeża ciągłe wodę koło jajek, co z jednej strony zapewnia im należytą ilość tlenu do oddychania, z drugiej zaś zapobiega rozwinięciu się pasorzytnych grzybków na ikrze. Oprócz tego samiec z nadzwyczajną odwagą rzuca się na każde przepływające stworzenie, mogące grozić jajkom, uderza on nie tylko na drobne owsianki i płotki, ale nawet na znacznie większe karpie i karasie. Podobną opiekę nad potomstwem obserwował Brandes u okazów północno-amerykańskiego gatunku Pomotis auritus (z rodz. okuniowatych, Percidae), hodowanych w akwaryum berlińskiem. Samice tych ryb pływają nad dołkiem w szlamie, w którym złożyły ikrę i starają się odpędzić inne ryby zbliżające się do dołka.

(Prom.).                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      B. D.

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Zeitschrift für Naturwissenschaften Bd. 66. 1893, S. 356-357

Ichthyologische Notizen. Von Karl Knauthe

Eine andere Beobachtung liefert einen Beitrag
zur Naturgeschichte unserer Cypriniden.

Zu meinem kurzen Aufsatze über die „Lebensweise des Leucaspius delineatus v. Sieb,” der in Nr. 5 des 32. Jahrganges vom „Zool. Gart.,” Frankfurt a.M.(p. 145/146) erschien, gestatte ich mir einen sicherlich weitere Kreise interessirenden Beitrag zu publiciren.¹) Die im Nachstehenden registrierten Beobachtungen hatte ich im Frühlinge v. J. gleich, nachdem sie mir so zu sagen in die Hände gelaufen, Herrn Geheimrath F. v. Leydig zu Wurzburg Übermittelt, der sie in seiner ersten einschlägigen Arbeit verwerthen wollte, leider aber durch Krankheit daran verhindert worden ist.

In meinen flach bespannten Lettengruben sah ich, dass das ♂ vom Moderrapfen (Leucaspius delineatus Sieb,)²) nachdem der Laich an den pendelnden Blattstiel vom Froschlöffel dicht an der Oberfläche festgeheftet worden war, fortwährend durch Schlagen mit dem Schwänze den Stengel erschütterte und sich wüthend auf die um letzteren herumtändelnden Artgenossen: Alburnen, Elritzen (Leuciscus phoxinus), ja auf grosse Karpfen und Karauschen losstürzte. Dabei dachte ich mir nun anfangs gar nichts, bis ich anfing für Herrn von Leydig hochgradig embryonirten Laich des kleine Gesellen zu sammeln, um ein altes Versprechen einzulösen. Wie ich meine Hand   ins Wasser eintauchte, fühlte ich urplötzlich einen Gegenstand heftig dagegen stossen und hald wurde es mir klar, dass das der Vater war, der die Brut bewachte. Weitere Experimente bestätigten dies völlig.

Später — die Thiere laichten vom Mai bis in den Septb. hinein, zuerst die grösseren, dann die jüngeren³) — nahm ich sehr behutsam ganze Pflanzen von Alisma plantago, an deren einem Blattstiele die Eier festklebten, wie die des Ringelspinners am Obstbaumzweige heraus und setzte sie unter grösstmöglicher Vorsicht in eine reine Grube, doch immer wurden die Eier durch Saprolegnia rasend schnell vernichtet. Auf gleiche Weise verdarb ständig aller Laich, wenn ich das den Stengel fortwährend erschütternde Männchen wegfing.

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¹) Aus dem citirten Aufsätze sei folgendes mitgetheilt Die Lebensweise des „Moderlieschens” ähnelt dem der gemeinen Laube (Aburnus lucidus Heck). Es bewohnt meist versumpfte Pfützen, aber gerade in den Vorbergen des Zobten, der Heimath des Autors, bevorzugt es klare, kiesgiundige Teiche.
Die Fischchen lieben Geselligkeit und halten sich bei gutem Wetter ständig an der Oberfläche indem sie eifrig der Insectenjagd obliegen, wobei sie oft weit über den Wasserspiegel emporschnellen. Sie dürfen in Karpfenteichen nicht geduldet werden, da sie erstens den trägen Karpfen das gereichte Futter fortschnappen und zweitens sich sogar an ihren Eiern und der jungen Brut vergreifen. Sein Hauptfeinil ist der gemeine Barsch (Perca fluviatilis), vor dem er sich durch gewaltige Luftsprünge, die oft mehrmals hintereinander ausgeführt werden, zu retten sucht, wobei er häufig genug aufs Trockne geräth und umkommen muss.
(Anm. des Herausgebers.)
²) Der Moderrapfen findet sich in ganz Schlesien massenhaft vor. Hier wird er „Weissfisch” oder  „Sonnenbrüter,” in Breslau dagegen „Uckelei,” „Silberfisch” genannt.
³) In „Westfalens Thierleben” (Fische), berichtet ein Beobachter, dass der Leucaspius nicht über 2 Jahre zu leben scheine. Der herr irrt darin aber ganz gewaltig, ich habe hier schöne typische Stücke schon das 5. Jahr und hoffe sie noch längerzu erhalten.

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Zoologische Garten: Zeitschrift für die gesamte Tiergärtnerei Band 37(1896), S. 220

 Blendlinge zwischen Bitterling und Rapfenlaube

In »Westfalens Tierleben, Fische«, ist, wenn ich nicht irre, von einem eigenartigen Fische die Rede, den der betreffende Beobachter für einen Blendling zwischen Bitterling (Rhodeus amarus Bl.) und Rapfenlaube (Leucaspius delineatus v. Sieb.) namentlich im Hinblick darauf anspricht, daß beide Fische das ganze Jahr hindurch gesellig miteinander herumschwimmen und zur selben Zeit laichen. Trotzdem wollte mir die Möglichkeit einer Bastardierung um so weniger einleuchten, als beide Species, jede auf ihre Art, eine ausgesprochene Brutpflege üben; indessen der Zufall sollte mich eines  Besseren belehren. Von zwei untereinander liegenden flachen Lettengruben mit ganz klarem Wasser, »Himmelsteichen«, hatte ich im zeitigen Frühling 1894 in die obere, nachdem sie gehörig mit Unio besiedelt worden war, eine Anzahl Bitterlinge, in die untere dagegen ausschließlich Moderrapfen geworfen, nur um das Laichgeschäft dieser beiden Cypriniden beobachten zu können. Anfang  Mai strahlten die männlichen Bitterlinge bereits im schönsten hochzeitlichen Gewande, während in dem anderen  Tümpel schon ab und zu ein Leucaspius-Vater die nach Art des Ringelspinners an den Stengel des Froschlöffels oder des Schilfes gereihten Eier durch Stoßen oder Schlagen mit dem Sehwanze gegen den Blattstiel in Bewegung hielt oder gegen seine Artgenossen verteidigte. Da kam eines Tages ein gewaltiger Gewitterguß, die obere Grube trat, weil ihre Dämme nur niedrig waren, über, und ein Rhodeus ♂ gelangte dabei zu den Moderrapfen. Als sich nach einigen Tagen das Wasser geklärt hatte, da konnte ich wirklich  herrliche Kämpfe zwischen den Insassen und dem Eindringlinge beobachten, dessen Kleid alsdann einen wunderhübschen Anblick gewährte. Schließlich hatte er doch, weil zu wenig Männchen dieser Art vorhanden waren, ein Leucaspius ♀ gefunden; er befruchtete deren dicht unter dem Wasserspiegel nach oben geschilderter Weise an Alisma plantago angeheftete Eier, kümmerte sich aber nicht weiter darum. Es kamen  nur wenige Fischlein aus, von denen einige zu Haus noch leben sollen, andere konserviert und der Sammlung des »Triton« in Berlin dediziert wurden. Diese Blendlinge waren ihrem äußeren Habitus nach dem Rhodeus ganz ähnlich, wuchsen aber weit schlechter als dessen Brut.

In die obere Pfütze, in welcher das Genus femininum ebenfalls beträchtlich überwog, warf ich absichtlich ein recht brünstiges Männchen von Leucaspius. Der arme Teufel wurde von den beträchtlich stärkeren und gewandteren Bitterlingsmännchen beinahe zu Tode gehetzt. Dennoch scheint es auch ihm geglückt zu sein, sich eine Schöne zu erobern; wenigstens sah ich ihn beständig einen im seichten Wasser liegenden Unio rostratus umtanzen und fand bei der Abfischung einige zwar Leucaspius ähnliche, aber doch in verschiedener Beziehung recht von ihm abweichende Fischchen vor.

Interessant ist hierbei jedenfalls die Wahrnehmung, wie schön sich die Männchen beider Species den gegebenen Verhältnissen anzupassen verstanden.

 

 Karl Knauthe

 

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Naturwissenschaftliche Rundschau 9 (1894), S. 336


Vermischtes

Den bisher bereits bekannten Beispielen einer durch männliche Fische ausgeübten Brutpflege reiht sich nach einer kürzlich publicirten Beobachtung von Knauthe (Zeitschr. f. Naturw., Bd. 66, S. 354) auch Leucaspius delineatus an. Verf. beobachtete ein Männchen, welches die an einem Stengel von Alisma Plantago befestigten Eier bewachte, und mit Heftigkeit andere sich nähernde Fische zurücktrieb. Als Verf, die Eier aus dem Wasser herausnahm, fuhr das Männchen heftig gegen seine Hand. Von Interesse ist ferner, dass dasselbe Männchen den Pflanzenstengel durch beständiges Schlagen mit dem Schwänze in fortwährender Bewegung hielt. Auch hierin scheint ein Act der Brutpflege zu liegen, denn nach Entfernung des Männchens gingen die Eier alsbald durch Saprolegnia-Entwickelung zu Grunde. — Bei dieser Gelegenheit berichtigt Verf. eine frühere Angabe von Melsheimer, der zu Folge diese Fische nur zwei Jahre alt würden. Verf. besitzt völlig gesunde Exemplare von fünf Jahren und hofft dieselben noch länger am Leben zu erhalten.  R. v. Hanstein.

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Zoologischer Anzeiger Bd. XIV. 1891, S. 410

4. Ichthyologische Mittheilungen II.

Von Karl Knauthe in Schlaupitz.

eingeg. 9. August 1891.

Vor etlichen Wochen fieng ich in einem arg versumpften Tümpel dahier einen echten Albino vom Moderrapfen (Leucaspius delineatus von Sieb.). Der ganze Körper dieses Cypriniden war weiß mit einem weißen Perlmutterglanze wie bei jenem Carassius carassius Günth., den A. Blanck in »Fische der Seen und Flüsse Mecklenburgs«, Schwerin 1881, p. 56/57 skizziert, ausgenommen die citrongelbe Mittellinie des Rückens; die Pupille war roth, auch die Iris schimmerte röthlich (cf. bloß v. Siebold, Süßwasserfische, p. 19). Bei microscopischer Untersuchung der Haut konnte ich an Kopf, Rücken und einem Theile der Seiten, wo sonst schwarze und braune Chromatophoren gedrängt stehen und expandiert wundervolle sternförmige Figuren zeigen, bloß ganz rar winzige rundliche, der Expansionsfähigkeit fast bare Pigmentzellen auffinden (s. d. Anatomie dieser Farbzellen im Folgenden).

Das in Rede stehende Thier, ein vor längerer Zeit abgelaichtes ♂, fraß eben gierig den an die Stengel des Froschlöffels (Alisma plantago L.) angehefteten Laich der eigenen Species ab; seinen Mageninhalt bildeten Eier und Brutfischchen von jener, sowie Leuciscus phoxinus Fl., endlich eine Planorbis nautileus L. in Fragmenten. Ich bemerke hierbei nochmals kurz, daß der Leucaspius delineatus überhaupt ein arger Feind der Fischbrut ist (cf. meine Notizen in »Mitth. d. westpr. Fisch. -Ver. «, Danzig, 3. Bd. p. 69/70) und selbst bei reichlicher Nahrung wie die Elritze (cf. Cowper »Mag. Nat. Hist.«, London, V, p. 290, F. Day »Instincts and Emotions in Fish«, »Linn. Soc. Journ. Zoology«, vol. XV, p. 57) über crepierte größere Fische herfällt; die Namen »Raapfenlaube« (Fitzinger, »Gattungen der europ. Cypr.«, p. 17, No. 15) und »Moderrapfen« (Heckel & Kner) sind daher treffend.

In diversen Bächen des »Zobtner Haltes« erbeutete ich heuer ferner zusammen drei Exemplare von Leucaspius delineatus und zwei von Gobio fluviatilis Cuv. mit völlig messinggelbem Habitus. Bei diesen Thieren war überall das schwarze Pigment von den kleinen orangegelben Fettzellen, die ich bereits früher erwähnte (No. 357 d. Ztschr.) verdrängt worden. (Ähnliche Fälle theilten Günther »Wiegmann’s Archiv«, 1855, p. 198 und Siebold, 1. c, p. 48/49 bei Perca fluviatilis Cuv. mit.)

Anmerkung: Merkwürdigerweise beobachtete ich unter stärkerer Vergrößerung auf fein zerzupften Hautstückchen, die nach Angabe von A. Lohde »Beiträge zur Anatomie und Physiologie des Farbenwechsels der Fische«, »Sitzgsb. d. K. Akad. d. Wissensch.« Wien, 99. Bd., 3. Abth., p. 140/141) präpariert waren, daß ab und zu diese »starren Pigmentierungen« (Siebold, 1. c, p. 14, 3. Fußnote) mit »deutlichen Nervenfasern« in Verbindung stehen. — [Man wolle sich hierbei daran erinnern, daß die Fettzellen vielfach die Stelle von schwarzem Pigment einnehmen.] — Die Nervenfasern erscheinen mir aber im Vergleich zu denjenigen, welche ganz allmählich in’s schwarze Pigment übergehen (s. Lohde, 1. c, Tab. Fig. 1, 2, 3 u. 4) verkümmert. (Dasselbe gilt auch für das Verhältnis der winzigen dunklen Chromatophoren zu den Nervenf as ern beim weißen Moderlieschen¹.) — Meist sah ich dagegen scharfe Ränder als Grenze zwischen Nerv und Fettconglomerat.

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¹Ich habe mich durch zahlreiche Versuche davon überzeugt, daß dieses starre gelbe Colorit unter Einwirkung unseres eisenhaltigen Wassers entsteht.

Linki:

http://bc.mbpradom.pl/dlibra/plain-content?id=10831

http://archive.org/stream/naturwissenschaf09brau#page/336/mode/2up

http://archive.org/stream/zoologischeranzege14deut#page/410/mode/2up

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